Trinkwasser-Notversorgung sichern: Wasserschiene Kärnten

Trinkwasser-Notversorgung sichern: Wasserschiene Kärnten

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Wasserschiene Zentralraum Kärnten Grafik: Land Kärnten

Im letzten Jahr hat der Gemeinderat den Beitritt zum neuen Wasserverband Kärnten, und damit zur Wasserschiene, beschlossen. Durch die Vernetzung des Zentralraumes kann in Notfällen Trinkwasser für die Bevölkerung bezogen werden.

Erich Wernig, Bereichsleiter der Wasserversorgung in der Gemeinde Feldkirchen über den Sinn der Wasserschiene: „Hauptsächlich überschüssiges Quellwasser kann über die Wasserschiene an Gemeinden und Städte, die ihren Wasserbedarf nicht abdecken können, abgeben werden. Zudem kann jeder Wasserversorger durch ein außergewöhnliches Ereignis in die Situation kommen, dass er über die Wasserschiene kurzfristig seinen Wasserbedarf abdecken muss.“ Derartige Notsituationen können unterschiedliche Ursachen haben: lange Trockenperioden oder gar Verunreinigung der Hauptquellen durch Überflutungen oder Murenabgänge.

Beitritt jetzt günstig

Feldkirchen zählt neben St. Veit, Klagenfurt (vertreten durch STW AG) und Villach zu den Gründungsmitgliedern und somit zu den Eigentümern. Das 120 Mio. Euro Projekt wird von Bund und Land gefördert. Der Beitritt wird derzeit zu 50% vom Land gestützt. Somit wäre Feldkirchen jetzt mit einer Investition von 25.000 Euro künftig notversorgt.

Gegenseitiges Helfen

Dipl.-Ing. Herfried Zessar, Abt. Wasserwirtschaft Land Kärnten, bekräftigt die Wichtigkeit einer auch zukünftig gesicherten Trinkwasserversorgung für die Kärntner Bevölkerung (53% wären notversorgt) mittels der „Wasserschiene Zentralraum Kärnten“. Der Bezugspreis wird für alle Mitglieder gleich sein. Der Einspeispreis soll in weiterer Folge vereinbart werden. Eine Einspeis-Verpflichtung ist nicht gegeben.

Der Klimawandel und die demografische Entwicklung stellt die Betreiber der bestehenden Wasserversorgungsanlagen derzeit schon vor große Herausforderungen. Mit der Wasserschiene kann erreicht werden, dass durch die bessere Verteilung bereits vorhandener und noch einzubindender Wassergewinnungsstellen auch zukünftig eine krisensichere Wasserversorgung sichergestellt werden kann.

Dipl.-Ing. Herfried Zessar, Wasserabteilung, Land Kärnten

Bei der so genannten Wasserschiene geht es darum, die Versorgungssicherheit für die Feldkirchner Bevölkerung auch in Krisensituationen zu sichern und eine doppelte, wenn nicht sogar dreifache Versorgung aufzubauen. Bei der Wasserschiene zwischen Feldkirchen, St. Veit, Klagenfurt und Villach handelt es sich somit um eine reine NOTVERSORGUNG für den Zentralraum Kärnten. Wir wollen das Wasser nicht verkaufen oder irgendwohin liefern lassen, sondern uns gegenseitig helfen, wenn es zu einer Notsituation kommt. Gerade beim Wasser ist es heutzutage wichtiger denn je, über den eigenen Tellerrand zu blicken und vorausschauend zu handeln. Denn leider treten von Jahr zu Jahr immer häufiger Unwetterkatastrophen auf. Murenabgänge, Überflutungen – aber auch lange Trockenperioden – können unsere Trinkwasserversorgung gefährden. Jetzt bietet sich eine gute Gelegenheit Miteigentümer bei der Wasserschiene zu werden. Das mit rund 120 Mio. Euro bezifferte Projekt wird zur Gänze von Bund und Land gefördert. Das Land übernimmt die Haftung. Zudem wird jetzt der Beitritt von Landesseite aus mit 50 % gestützt. Ein späterer Beitritt kann, muss aber nicht, möglich sein und würde zudem sehr, sehr teuer werden.

Martin Treffner, Bürgermeister von Feldkirchen

Fakten im Überblick

Gründungsmitglieder
Stadtgemeinde Feldkirchen
Stadtgemeinde St. Veit
Stadt Klagenfurt (STW AG)
Stadt Villach

Förderungen: Bund und Land
Gesamtinvestitionen: ca. 120 Mio. Euro
Kosten für Feldkirchen: aktuell 25.000,– Euro
Planungsbeginn: 2025 // Baustart: 2028

Vernetzung mit Wassertransportleitungen zwischen Villach – Klagenfurt – Feldkirchen – St. Veit. Die Wasserschiene zwischen St. Veit und Klagenfurt gibt es bereits seit 2008 und hat sich für beide bewährt.

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