Unser Wild braucht Ruhe

Unser Wild braucht Ruhe

Rotwild bei Schneelage Foto: KK

„Ruhe bitte!“ Könnten Wildtiere sprechen, würden Sie das wohl allzu übereifrigen Waldbesuchern gerne zuraunen. Warum man beim Naturgenuss einen Gang runter schalten sollte und welche einfachen Regeln beachtet werden müssen, darüber informiert Feldkirchens Bezirksjägermeisters Andreas Zitterer.

In Zeiten der weltweiten Pandemie sucht die Bevölkerung auch im Bezirk Feldkirchen Erholung in den heimischen Wäldern. Grundsätzlich ist die Bewegung in der freien Natur gut für Körper und Geist. „Leider wirkt sich die verstärkte Anwesenheit von Naturnutzern negativ auf die Überlebensstrategie von unseren Wildarten aus“, informiert Andreas Zitterer, Bezirksjägermeister von Feldkirchen.

Wild – Ruhe schont Fettreserven

Um gut durch den Winter zu kommen, müssen Rot-, Gams- und Rehwild die Körpertemperatur absenken und von den Fettreserven zerren. Ruhe ist das Gebot der Stunde. Kommt es zu einer Störung ergreift das Wild die Flucht und verbrennt dabei wertvolle Energie. Der Wanderer oder Tourengeher bekommt davon in der Regel gar nichts mit. Wiederkehrende Beunruhigung kann dazu führen, dass das Wild nicht durch den Winter kommt oder für Schälschäden in den Wäldern sorgt. „Bitte nehmen Sie gerade in den harten Wintermonaten Rücksicht auf das Wild und respektieren Sie Grenzen“, lautet der Appell von Bezirksjägermeister Andreas Zitterer an die Bevölkerung. „Ich habe volles Verständnis für den Erholungsbedarf jedes Einzelnen in der frischen Luft. Es spricht absolut nichts dagegen, so lange ausschließlich freigegebene Wege benutzt werden und nicht alles, was erlaubt ist, ausgereizt wird“, führt Zitterer weiter aus.

Touren auf „tierfreundliche“ Tageszeiten verlegen

Neben der Frage, welcher Wald oder Berg für die Erholung aufgesucht wird, spielt auch die Tageszeit eine wesentliche Rolle. Frühmorgendliche Touren oder Abendspaziergänge mit Stirnlampe sollten vermieden werden, da das Wild gerade zu diesen Zeiten sehr sensibel reagiert. Gegen die Gesellschaft eines Vierbeiners ist nichts einzuwenden, solange der Hund außerhalb von geschlossenen verbauten Gebieten an der Leine geführt wird. So kann es zu keinen ungewollten Hetzjagden kommen, die für das Wild verheerend enden können. Für alle, die sich näher für das Thema interessieren, empfiehlt Zitterer, sich online oder direkt bei der Kärntner Jägerschaft über die Aktionen „Respektiere deine Grenzen“ oder „Wildruhezonen“ zu informieren.

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