Du bist in Ordnung, so wie du bist

Du bist in Ordnung, so wie du bist

Am Donnerstag, den 23. Juni, lädt Katrin Feldermann von der FH Kärnten um 17 Uhr an den Flatschacher See in Feldkirchen ein. Am Programm: Gedankenaustausch mit der gesellschaftskritischen Influencerin Minusgold. Anmeldung: fh-kaernten.at

Frau Feldermann, Sie sind gebürtige Deutsche. Wie ist es dazu gekommen, dass Sie jetzt soziale Arbeit an der Fachhochschule Kärnten am Standort Feldkirchen unterrichten?
Katrin Feldermann: Als jemand, die sich seit über 20 Jahren in Brasilien engagiert, ehrenamtlich in Strafanstalten arbeitet und sich für die Belange von Randgruppen einsetzt habe ich sehr wenig private Zeit. Ich liebe die Natur und schätze es sehr, mir in der Ruhe im Wald oder am Wasser selbst begegnen zu können. Feldkirchen ist eine wunderschöne Stadt, inmitten einer paradiesischen Natur, da ist mir die Entscheidung nicht schwer gefallen. Ebenso glaube ich hier etwas Positives im Zusammenleben beitragen zu können, denn wenn ich mich umschaue, sehe ich schon einige Menschen, vor allem Jugendliche, die gerade mit sich und dem Leben hadern.

Sie haben für den 23. Juni einen Event am Flatschacher See mit „Minusgold“ organisiert. Hinter diesem Pseudonym verbirgt sich die Wiener Influencerin Jaqueline Scheiber, die im Real Life als Sozialarbeiterin und Autorin tätig ist. Wie sind Sie auf diese Idee gekommen?
Katrin Feldermann: Ich „begleite“ Minusgold schon einige Zeit und bin begeistert von dem, was sie da macht. Zum einen aus meiner Perspektive als Frau, die sich selbst häufig kritisch beäugt und durch den Sport auch viel Zeit mit dem eigenen (Wunsch-)Körper verbringt. Die Vorstellungen davon, was attraktiv ist oder wie Frauen zu sein haben, gehen auch an mir nicht spurlos vorbei. Da leistet Minusgold einen wertvollen Beitrag, indem sie sagt, dass Körper nicht irgendwie zu sein haben. Körper sind Körper und im besten Fall gesund, Punkt.

Wo liegt für unsere Jugendlichen heutzutage die Herausforderung im Umgang mit sozialen Medien? Und, Hand aufs Herz, haben Eltern hier wirklich eine reelle Chance auf Einflussnahme?
Katrin Feldermann: Ich denke die Herausforderungen bestehen nicht nur für die Jugendlichen, sondern für uns alle. Zum einen braucht es Bildung, um kritisch zu reflektieren, was ich mir da ansehe und was das in mir auslöst. Zum anderen ist es wichtig, Erlebnisse zu schaffen, die uns den Konsum vergessen lassen. Dabei ist es nicht mal wichtig, welche Art von Konsum das ist. Das kann der Konsum von Medien oder Drogen, von Essen oder Sport sein. Im Rahmen meiner letzten Stelle für eine Institution, die für das Gesundheitsministerium in Luxembourg tätig ist, haben wir uns sehr genau mit diesen Fragen beschäftigt und deswegen kann ich gerade Eltern nur einen Rat geben: hören Sie Ihren Kindern zu, verurteilen Sie sie nicht und interessieren Sie sich dafür, was Ihre Kinder begeistert oder auch bedrückt. Nehmen Sie sich Zeit und begeben Sie sich gemeinsam in Langeweile, das ist sehr heilsam und hilft gegen den digitalen Stress. Denn das was es braucht, um abzuschalten, liegt bei uns wortwörtlich vor der Türe. Das ist ein großer Luxus, den ich sehr zu schätzen weiß und der Grund, warum ich mit meinen Studierende viele Seminare in der freien Natur abhalte.

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