Feldkirchen ist Vorzeigeregion für Kärnten: Gemeinden ziehen an einem Strang

Feldkirchen ist Vorzeigeregion für Kärnten: Gemeinden ziehen an einem Strang

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Gnesauer Bürgermeister Erich Stampfer, Obmann der Verwaltungsgemeinschaft Feldkirchen - Feldkirchens Bürgermeister Martin Treffner, Obmann des Wasserverbandes Ossiacher See - Gemeindereferent und KoKoFE Projektförderer LR Daniel Fellner - St. Urbans Bürgermeister Dietmar Rauter, Vorsitzender des Schulgemeindeverbandes Feldkirchen - Fresach Bürgermeister Gerhard Altziebler, 3. Präsident des Kärntner Gemeindebundes

Hinter der kecken Abkürzung „KoKoFE“ verbirgt sich das neu geschaffene Kommunale Kompetenzzentrum Feldkirchen am Gelände des Wasserverbandes Ossiacher See. Hier laufen alle Strippen der derzeit neun (von zehn) Feldkirchner Gemeinden zusammen. Das Credo: Sich gegenseitig unterstützen und mit Dienstleistungen aushelfen, Doppelgleisigkeiten vermeiden, gemeinsam netzwerken, Synergien nutzen und so auch Kosten einsparen.

Feldkirchens Stadtbürgermeister Martin Treffner, Obmann des Wasserverbandes Ossiacher See, informiert: „An unserem Standort befinden sich nun neben dem Wasserverband Ossiacher See auch der Sozialhilfeverband Feldkirchen sowie der Schulgemeindeverband Feldkirchen, die Verwaltungsgemeinschaft Feldkirchen und zudem zwei GmbHs, die im Zusammenhang mit den Verbänden gegründet wurden. Die Bereiche Wasser, Abwasser, Bautechnik, Gebührenverwaltung, Pflege und Soziales, sowie Schule sind nun an im Rahmen von KoKoFE einem Standort gebündelt, was eine enorme Möglichkeit zur wechselseitigen Ressourcennutzung darstellt“.

Photovoltaik für Schulen

St. Urbans Bürgermeister Dietmar Rauter, Vorsitzender des Schulgemeindeverbandes Feldkirchen, betont die Wichtigkeit, dass Gemeinden enger zusammenrücken und sich Gedanken über die Zukunft, Kosten und Energie machen. Das hat KoKoFE, das seit März 2022 am neuen Standort besteht, bereits gemacht. Deshalb werden mit Herbst nächsten Jahres vier Schulstandorte – drei in Feldkirchen und einer in Patergassen – mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet. Rauter: „Hier wird Geld investiert, um nachhaltig Geld zu sparen“.

Bessere Lehrlingsausbildung & Personal-Pool der Gemeinden nutzen

Der Gnesauer Bürgermeister Erich Stampfer, Obmann der Verwaltungsgemeinschaft Feldkirchen, erklärt: „Künftig werden Verwaltungslehrlinge, wie z. B. bei uns in Gnesau, nicht nur vor Ort ausgebildet, sondern auch in der Zentrale KoKoFE und in den anderen Partnergemeinden des Bezirkes.“ Somit können sich alle Lehrlinge ein gutes Gesamtbild über die ganze Region aneignen. Aber auch Personal, wie z. B. Standesbeamte, die gerade in kleineren Gemeinden nicht immer verfügbar sind, sollen innerhalb des Bezirkes „vermittelt“ werden, damit Brautpaare keine Wartezeiten mehr wegen Urlaub oder Krankenstände in Kauf nehmen müssen. Gemeindereferent Landesrat Daniel Fellner betont: „Eigentlich braucht heutzutage jede Gemeinde einen Juristen. Dennoch brauche ich nicht in jeder Gemeinde einen sitzen haben.“ Gemeinsam abgewickelt werden künftig auch die Baurechtsverwaltung inklusive einheitlicher IT für die Bauabteilungen der teilnehmenden Bezirksgemeinden und das Facility Management für Gebäude, wobei das Gemeinde-Servicezentrum die zentrale Projektleitung übernimmt und als unterstützende Partnerorganisation der Gemeinden agiert.

Feldkirchen ist Pilotregion für ganz Kärnten

„Das Kirchturmdenken muss aufhören. Es gilt gemeinsam Sachen anzugehen. In Feldkirchen agieren Politiker, die weit weg sind vom Parteiendenken oder irgendwelche Scheuklappen haben. Hier wird auf die Zukunft geschaut und auf das, was die Region langfristig vorantreibt“, gerät LR Fellner beinahe ins Schwärmen. Das war mit ein Grund, warum er das Projekt KoKoFE mit insgesamt 900.000 Euro für die ersten drei Jahre fördert. Übrigens eine der höchsten Fördersummen, die er bis dato zusagte. „Feldkirchen ist damit eine Vorzeigeregion in der interkommunalen Zusammenarbeit, die Vorbild für alle anderen Kärntner Gemeinden und Bezirke sein soll“.

Zum Hintergrund

Dem Projekt ging eine Kündigung des Mietvertrages durch die BH Feldkirchen voraus. Man nutze die Veränderung als Chance. In enger Zusammenarbeit mit dem Gemeinde-Servicezentrum (GSZ) haben sich die neun Gemeinden des Bezirkes Feldkirchen im Rahmen dieses Projekts der intensiven kommunalen Zusammenarbeit in den verschiedensten Bereichen verschrieben. Einzig Steindorf am Ossiacher See ist (noch) nicht dabei.

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