Neuer Themenweg: „Weg der Wasserkraft“ eröffnet

Neuer Themenweg: „Weg der Wasserkraft“ eröffnet

V . li.: Vizebgm. Christian Petautschnig, GR Andreas Fugger, Bgm. Martin Treffner, Regionalmanagement Mittelkärnten Barbara Hudelist, Prokurist Martin Goldberger von EFG Turbinenbau, Umweltschutz Bereichsleiterin Waltraud Blaßnig, "Tiebelkraft" Eckart Senitza, Stadtrat Herwig Engl, EFG Turbinenbau GF Werner Goldberger, Regionalmanagement Mittelkärnten mit Obmann Gerhard Mock und GF Gunter Brandstätter

In Feldkirchen wurde vor Kurzem der neue Themenweg „Weg der Wasserkraft“, der entlang des Tiebelbaches verläuft, offiziell eröffnet. Das LEADER-Projekt der Stadtgemeinde Feldkirchen wurde in enger Kooperation mit dem Feldkirchner Turbinen- und Kraftwerksanlagenbauer EFG und dem Regionalmanagement Mittelkärnten verwirklicht. Ziel ist es, die nachhaltige, lokale Energieerzeugung stärker ins Bewusstsein zu rücken und Technik, Natur und Industriegeschichte erlebbar zu machen. Auch ein kleines Schaukraftwerk wird bis Februar 2026 realisiert.

Dem einen oder anderen Spaziergänger werden die Turbinen entlang des Tiebelbaches vielleicht schon aufgefallen sein – insgesamt sind es acht Stück. Die meisten lassen sich auf einer kurzen Fußstrecke durch die Tiebelstadt erkunden, wer mit dem Rad unterwegs ist, kann auf der längeren Route bis nach Poitschach und weiter nach Buchscheiden sämtliche Stationen besichtigen.

Turbinen erzählen Geschichte

Jede Station ist mit Informationstafeln versehen, die Technik, Herkunft und Funktion der einzelnen Turbinen erklären. Über QR-Codes können zusätzliche Details abgerufen werden. Beim eigentlichen Startpunkt, dem Tourismusbüro Feldkirchen – hier sind auch Folder und eine Wegbeschreibung erhältlich – befindet sich etwa das Pelton-Laufrad aus dem Jahr 1985. Ein weiterer Halt ist das E-Werk Graier, wo die Tiebel unter der Farbmühle (gegenüber Feinkost Duschlbauer) verläuft. Dort erfährt man, dass die Jahresleistung an Stromerzeugung dem Energiebedarf von rund 25 Haushalten entspricht. Im Tiebelpark wiederum sind ein Pumpenlaufrad und eine Francis-Schachtturbine aus dem Jahr 1920 zu sehen. „Letztere kann eine Wassermenge von sechs Kubikmetern pro Sekunde fassen. Damit wäre der Ossiacher See in einem Jahr entleert“, veranschaulichen Stadtrat Herwig Engl und Gemeinderat Andreas Fugger mit einem Augenzwinkern. Die beiden entwickelten vor gut zehn Jahren die Grundidee des Themenweges.

Mit Liebe zum Detail

„Alle Exponate wurden von uns zusammengetragen und zum Teil auch restauriert“, informieren EFG-Geschäftsführer Werner und Prokurist Martin Goldberger. Sie verraten zudem ein spannendes Detail: „Im Februar nächsten Jahres wird im Tiebelbereich vor der Firma Installationen Spitzer – am ehemaligen Standort des Wasserkraftwerks Ressmannmühle – ein kleines Schaukraftwerk fertiggestellt.“ „Die wasserrechtliche Bewilligung für das E-Werk mit Kaplan-Turbine erfolgte bereits heuer im Februar“, ergänzt Bürgermeister Martin Treffner. Die bisherige Betonwand wird dabei einer Glasfront weichen und so den Blick auf eine arbeitende Turbine freigeben.

Technik, Geschichte und Nachhaltigkeit

Der Themenweg zeigt nicht nur die Bedeutung der Wasserkraft als erneuerbare Energiequelle, sondern auch ihre historische Rolle für die industrielle Entwicklung Feldkirchens. Ebenso berücksichtigt das Projekt ökologische Aspekte: Die entlang der Tiebel betriebenen Kleinkraftwerke leisten einen Beitrag zur regionalen Energieversorgung und – durch abgestimmte Wasserführung – zum Hochwasserschutz sowie zur ökologischen Vielfalt des Gewässers.

Besonders Schulklassen und Jugendgruppen sollen den Themenweg künftig als Lernort nutzen können. „Wir planen zudem, den Themenweg in unsere Stadtführungen mit aufzunehmen“, erklärt Treffner. Auch weitere Stationen sind bereits angedacht.

Investition in die Zukunft

Das Projekt wurde mit einer Gesamtinvestitionssumme von rund 100.000 Euro realisiert. Rund 30.000 Euro stammen aus Fördermitteln von EU, Bund, Land Kärnten und dem Regionalmanagement Mittelkärnten.

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